Dienstag, 20. Oktober 2015
Freitag, 16.10.
Für heute und morgen hatten wir eine 2-Tages-Tour zu den Pinnacles geplant. Sie liegen etwa 250km nördlich von Perth an der Küste und sind sehr bekannt. Oft kann man auf Kalendern ein Bild von ihnen entdecken. Außerdem hatten wir einen Abstecher in den Ort „New Norcia“ erwogen, der dort in der Nähe liegt. Ich hatte vorher einiges darüber gelesen und fand ihn auch ganz interessant. Hans hatte vorgeschlagen, auf dem Hinweg zu den Pinnacles den Abstecher über New Norcia zu machen.
Wir starteten nach einem gemütlichen Frühstück gegen 8.30 Uhr und waren um 10 Uhr in dem kleinen Ort, der ursprünglich eine Mission war. New Norcia wurde von spanischen Benediktinern Anfang des 19. Jahrhunderts gegründet und noch immer leben Mönche dort, heute allerding nur noch elf, früher waren es wohl über siebzig! Sie werden heute von vielen Menschen in der Bewirtschaftung des Grund und Bodens unterstützt, die jetzt alle in den Häusern in der Umgebung wohnen.


Übersichtsplan

Elke hatte herausgefunden, dass jeweils um 11 Uhr und um 13.30 Uhr Führungen durch die „Stadt“ - sprich die Klosteranlagen - gemacht werden. Wir meldeten uns bei der Information dazu an.


Eines der imposanten Gebäude

Schon als wir aus dem Auto stiegen, merkten wir, dass es in dem ganzen Ort nur so von Fliegen wimmelte, die mehr als lästig sind! Man war ständig damit beschäftigt zu wedeln und zu schlagen. Wie bedauerlich, dass wir unsere Netze vom Uluru zum Schutz des Kopfes im Koffer bei Elke und Hans gelassen hatten.
Von wegen „towns- tour“! Bei New Norcia handelt sich um einen winzigen Ort, der vor allem aus den alten, imposanten Gebäuden eines Benediktinerordens besteht. Man wollte die Aborigines vom Christentum überzeugen und kleidete, erzog und unterrichtete in verschiedenen Gebäuden unabhängig voneinander Jungen und Mädchen.
Später wurden dann alle Gebäude zu einer Einheit zusammengelegt und heutzutage werden die Räume nur noch von Gruppen belegt, die sie anmieten können. Außerdem hat man ein Gebäude zu einem Hotel umfunktioniert.
Die elf verbliebenen Benediktiner- Mönche leben ihrem Glauben entsprechend in einer für sie inzwischen viel zu großen Abtei. Von den vielen Gewerken, die einmal von ihnen ausübten wurden, ist nur noch das Backen übrig geblieben. Man stellt vor allem Brote her, die einen großen Bekanntheitsgrad genießen und die in dem Laden, der dem Informationscenter angeschlossen ist, verkauft werden. Auch die Herstellung von Öl, für das der Orden bekannt ist und geehrt worden ist, wird nicht mehr vollständig übernommen.
Die Frau, die die Führung machte, zeigte uns viele der Gebäude und Kapellen,


wunderschöne Gemälde in der Kapelle

die wunderschön ausgestattet bzw. bemalt waren und schilderte auch alle geschichtlichen Hintergründe. Leider sprach sie sehr schnell und reihte Namen, Daten und Fakten nahtlos aneinander. Ich glaube, auch auf Deutsch hätte ich sehr aufpassen müssen, um dieses Feuerwerk an Informationen aufnehmen zu können. Nur – wir waren die einzigen Ausländer von den 25 teilnehmenden Personen!
Wir beschlossen, nach der Führung um 13 Uhr in dem Hotel eine Kleinigkeit zu essen und uns dann auf den Weg zu den Pinnacles zu machen. Wer weiß, wo wir sonst etwas zu Essen herbekommen hätten…
Es stellte sich heraus, dass wir noch einmal 250 km zu fahren hatten und das Navi dafür 3 Stunden einkalkulierte!
Wir fuhren und fuhren. Innerlich dachte bestimmt jeder von uns: Lohnt sich der Aufwand wirklich für diese eine Sehenswürdigkeit? Wir haben doch schon so viel gesehen!
Wir konnten meistens zügig fahren und kamen dann doch nach 2 ½ Stunden in Cervantes an. Gestern Abend hatten wir uns schon schlau gemacht, wie viel die Cabins auf dem Campingplatz kosten, hatten uns dann aber doch dagegen entschieden, über das Internet vorzubuchen. Wir dachten ja, wir wären früh hier und es sind keine Ferien mehr. Nun war es 16.30 Uhr!
Leider gibt es hier nur Cabins ohne Bad ! Sie kosten 85 $! Wir bissen in den sauren Apfel und nahmen eines dieser kleinen Häuser. Ehrlich gesagt, so ganz begeistert sind wir nicht. Es sieht alles (Cabin und Sanitärbereich) schon ziemlich heruntergewirtschaftet aus, liegt aber – das muss man zugeben - direkt am Meer und nur 17 km von den Pinnacles entfernt. Vielleicht hätten wir doch ein Zimmer in einem Motel nehmen sollen…..
Dann fuhren wir zum Tanken und kauften etwas ein, denn wir mussten ja für heute Abend und für morgen früh vorsorgen.
Danach fuhren wir zu den Pinnacles. Das Office am Eingang war nicht mehr besetzt. Man soll dann den Eintritt von 12 $ in einen Briefumschlag tun und in die Säule werfen. Was heißt nun Tages– Ticket? Gilt es für 24 Stunden - wie wir es schon woanders hatten? Es war inzwischen ca.17.30 Uhr. Wir befragten noch ein paar andere Autofahrer, die meinten, wir sollten morgen früh bezahlen, wenn wir dann wiederkommen.
Wir fuhren den Rundweg durch das Gebiet und waren verblüfft, begeistert, fasziniert. So etwas hatten wir nicht erwartet und uns nicht vorstellen können. Das muss man gesehen haben!




umwerfend!

Ein riesiges Gebiet voller „Säulen“ aus Kalksandstein. Von weitem sehen sie aus wie Soldaten oder Wächter, einfach faszinierend. Wir blieben bis zum Sonnenuntergang und beobachteten, wie die Schatten immer länger wurden und das Leuchten der Sonne auf dem Sandstein blasser und blasser wurde.
Dann fuhren wir im Dämmerlicht vorsichtig zum Campingplatz, denn um diese Zeit sind die Wildtiere hier sehr aktiv. Gleich beim Verlassen des Parkplatzes sprang uns nämlich ein Känguru dicht vor den Kühler.
Wir aßen in unserem Cabin zum Abendbrot das Brot zur Hälfte auf, das sich als Früchtebrot entpuppte, tranken Cola, Ananassaft, Tee und Kaffee und Reinhard überspielte die Filme und ich schrieb den heutigen Bericht.

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Ich glaub da ist n Tippfehler - Cola???? ;oP

Die Pinnacles sehen wirklich beeindruckend aus! :o)

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