Donnerstag, 10. September 2015
Mittwoch, 9.9.
Um 6.15 Uhr wachte Reinhard auf und es war schon hell! Ich hatte den Wecker auf 6.30 Uhr gestellt, das war zu spät! Wir zogen uns etwas über und gingen sofort zum Wasserfall. Es war lausig draußen kalt, so gegen 9°C. Leider sahen wir kein Schnabeltier, what a pity!

In Ruhe frühstückten wir dann, denn wir hatten Zeit. Wir wollten den Tipp vom Verpächter aufgreifen und ins „Nerada Tea-Zentrum“ fahren, das erst um 10 Uhr aufmacht. Dort soll es Baumkängurus geben!
Wir fuhren Richtung Millaa Millaa und dann in die Walachei, immer dem Schild nach Nerada Tea nach.
Wir suchten schon vorher auf den Bäumen nach Baumkängurus, leider vergeblich. Wir wussten allerdings auch nicht, wie sie aussehen und wie groß sie sind.
Als wir an der Teeplantage ankamen, waren wir beeindruckt: Besichtigungsmöglichkeit, ein kleines Café mit 3 Angestellten, eine Plattform zum Fotografieren und ein englischer Rasen, der nicht betreten werden durfte.
Als ich eine junge Dame aus dem Café herauskommen sah, fragte ich sie nach Baumkängurus. Sie gab mir eine sehr kurze, abschlägige Antwort. „Es wären noch keine Kängurus gesichtet worden.“
Der Pächter hatte uns schon vorher gewarnt: Die helfen einem nur, wenn man vorher etwas verköstigt!

Naja, wir bestellten einen sehr leckeren Rooibos-Tee mit Vanillegeschmack, der so lecker war, dass ich nachher auch noch eine Packung mitnahm. Wir informierten uns über die Geschichte der Plantage. Geschwister hatten an dieser Stelle schon Ende des 19. Jh (um 1870) mit Kaffeeanbau begonnen. Die Gebäude und die Plantage waren mehrmals von Zyklonen zerstört und später (so um 1950) verkauft worden usw. Der neue Besitzer hatte dann als erster in der Region in großem Stil Tee angebaut und ist dadurch berühmt geworden. Später haben wieder andere den Tee-Anbau und die Teefabrik übernommen. Es wird nur ökologischer Tee angebaut, der überall im Land verkauft wird.
Ein deutsches Paar, das wir schon vorher beim Absuchen der Baumkronen nach Kängurus getroffen hatten, stürzte ins Café und rief uns zu, dass sie eins gefunden hätten!
Und tatsächlich, es saß in ein paar Meter Höhe gut versteckt und bewegte sich wenig. Wir hatten schon im Café ein Bild von diesen niedlichen Tieren gesehen. Sie sehen einer Affenart ähnlich.

(Eine Fotografie)
Danach wollten wir nach Millaa Millaa weiter. Das Navi zeigte uns aber nicht den Weg zurück nach Malanda, sondern eine „Abkürzung“. Als die Teerstraße aufhörte, ahnten wir Böses. Es wurde bald eine schmale „graveled road“, d.h. eine Sandstraße mit oft vielen Rillen und Löchern, die wir in der Regel nicht fahren sollen. Zum Glück war diese „Piste“ noch relativ gut befahrbar, obwohl an einigen Stellen mit „bösen Bedingungen“ gedroht wurde.
Uns kam kein Auto entgegen, zum Glück(!), aber an einer Stelle wurde die Sanddecke von schweren Fahrzeugen neu angelegt. Man ließ uns freundlicherweise durch und dachte sich dabei sicher seinen Teil … Dank dieser Aufarbeitung war die Straße sicher so gut….
Es ging rauf und runter, oft total unübersichtlich. Als wir endlich wieder die normale Straße erreichten, waren wir mehr als glücklich. Dass wir immer wieder auf diese „Abkürzungen hereinfallen und dem Navi glauben….

Hinter Millaa Millaa gibt es drei sehr schöne Wasserfälle, von denen wir uns nur den nächstgelegenen ansahen, die Millaa Millaa Falls.

Sehr schön, mit badefreudigem Publikum! Wir hatten uns vorgenommen, es bis nach Townsville heute noch zu schaffen, und da mussten wir einfach weiter.
Übrigens tankten wir in Millaa Milla an einer Mini-Tankstelle. Dort war es zu unserem Erstaunen ausgesprochen billig! Wer hätte das gedacht!!
Der nächste Stopp war der „Mamu Tropical Skywalk“ am Palmerston Highway, ein NP der Mamu Aborigines.
Es handelte sich um einen angelegten Weg, teilweise hoch über dem Regenwald der Region.
Wieder war alles glänzend durchorganisiert. Wir wurden von einem Herrn empfangen, der uns über den „Walk“ und über die Eintrittspreise informierte. Außerdem wies er uns darauf hin, dass wir einen „Audio Guide“ auf Deutsch bekommen könnten.
Der Skywalk war total leer, das kam uns sehr entgegen! Wir zahlten an der Kasse den Seniorentarif, 36 $, anstatt 44 $ für zwei Personen, bekamen den Guide, ein Pflanzenhandbuch und einen Plan in die Hand gedrückt und gingen los. Wirklich toll gemacht, gut erklärt und sehr beeindruckend. Auch die geschichtlichen Zusammenhänge wurden interessant per Audio dargestellt.

Wir konnten sowohl auf eine Art „große Wippe“(wie ein Sprungturm)

hinausgehen, als auch auf einen Stahlturm hinaufsteigen, den größten Queenslands.


Der ganze Rundgang betrug insgesamt ca. 2,4 km.
Wir waren schwer beeindruckt und fuhren dann weiter nach Süden Richtung A1.
Hinter „Tully“ machten wir eine Rast, um etwas zu essen. Es war inzwischen gegen 16 Uhr. Wir beschlossen, nicht mehr ganz bis Townsville zu fahren, sondern uns 50 km davor einen Campingplatz zu suchen. Wir fanden den Big4 von Rollingstone, der direkt am Meer liegt. Dorthin würden wir es wohl gerade noch bei Helligkeit schaffen.
Ich überwand mich und rief mithilfe unserer neuen Telefonkarte auf dem Campingplatz an, um einen Platz für heute Nacht zu sichern. Und das war gut so, denn das Office schließt schon um 17 Uhr und das hätten wir nie geschafft!

Ein wunderschöner Lookout, der „Hinchinbrook / Panjoo Lookout“ ließ uns noch einmal einen Stopp machen.

Man konnte von dieser Stelle aus herrlich vom Land aus über den Hinchinbrook Channel auf die Insel Hinchinbrook und aufs Meer sehen. Und das alles im Abendlicht, „weich“ gezeichnet. Wieder ein Punkt, wo man unbedingt anhalten sollte!

Mit dem letzten Tageslicht erreichten wir den Big4 – Platz, bekamen aus der Mailbox einen Briefumschlag mit Stellnummer und „Schlüssel“ für die Schranke und stehen nun hier, dicht am Meer.

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