Donnerstag, 10. September 2015
Dienstag, 8.9.
Heute Nacht wachte ich davon auf, dass ich Regen abbekam. Hier gibt es immer mal wieder kurze Schauer und wir hatten das Oberlicht offen. Die Schauertätigkeit setzte sich fort. Als wir aufstanden, regnete es schon wieder. Wir hatten schon Befürchtungen, dass das so weitergehen würde und waren im Nachhinein froh, dass wir gestern für unsere Tour so einen guten Tag erwischt hatten.
Es war auch erst bezogen, als wir gegen 8.45 Uhr endlich loskamen, aber es besserte sich zusehends.
Wir fuhren zunächst ca. 20 km Richtung Norden, zum Anfang des Daintree NP, der Mossman Gorge.
Sie ist sehr bekannt und verhältnismäßig überlaufen. Diverse Personen hatten uns davon berichtet.
Wir fuhren an vielen Zuckerrohrfeldern vorbei, die man in verschiedenen Wachstumsstadien sehen kann. Hier ist das Gebiet des Zuckerrohrs. Man sieht viele Roadtrains, die damit beladen sind und es gibt sogar Zuckerrohrzüge!
Als wir am Visitor Center ankamen, war es noch verhältnismäßig leer. Wir bezahlten den Eintritt (7,60 $ für Seniors, sonst 8,90 $) und wurden dann von einem Busshuttle an die Gorge gebracht. Alles war glänzend organisiert. Der Bus fährt alle 10 – 15 Minuten. Wir saßen kaum im Bus, schon fuhr er los. Es saßen nur eine Handvoll Leute darin.
In der Gorge gab es – wie wir es bisher immer erlebt haben – ausgewiesene Wege, denen man zu folgen hat.

Man kam teilweise an den Creek dicht heran und konnte stellenweise auch darin baden. Als wir zurückkamen, war die eine Badestelle auch ziemlich voll.
Im Creek liegen viele Felssteine.

Der Regenwald ist dicht und beeindruckend. Viele Erklärungsschilder säumen den Weg. Wir machten auch den 2,4 km langen Rundweg, der uns gut gefiel. Die Luft war feucht und – obwohl es eigentlich kühl war – schwitzten wir. Diese Geräusche, dieser Geruch, einmalig! Man kann viele Bilder machen, das Erlebnis trotzdem nicht vermitteln.

Auf dem Rückweg stellten wir dann fest, dass es deutlich voller geworden war. Der Parkplatz vor dem Visitor Center war jetzt gut gefüllt.
Den Abstecher zum Cape Tribulation hatten wir gestrichen. Die Straße soll sehr schmal sein und die Tour darum aufwendig. Es lohnt den Aufwand wohl eher nicht. Und die Barrier Reef Tour hatten wir ja gestern schon gemacht und brauchten nicht dafür hinzufahren.
So fuhren wir Richtung Süden über Mount Molloy, Mareeba, Atherton, Yungaburra hier nach Malanda. Unsere Route führte uns vom Regenwald in Serpentinen hoch ins Tafelland. Der Regenwald wurde weniger, wir kamen auf eine Höhe von ungefähr 700m. Hier ist es nicht so heiß, sondern nur angenehm warm, und es soll nicht so viele Stechmücken geben. Eine sehr harmonische Landschaft und sehr von der Landwirtschaft geprägt! Früchte werden hier angebaut, wie z.B. Bananen, Avocados, Papaya, aber hier gibt es auch viel Milchwirtschaft, Tabak- und Kaffeeanbau.
Auf dem Weg zwischen Atherton und Yungaburra ist in unserem Reiseführer noch ein „Curtain Fig Tree“ erwähnt, der auch ausgeschildert ist (braun-weiße Hinweisschild). Wir fuhren ihn an und waren begeistert. Eine Feige hatte als Epiphyt angefangen, dann den „Host“ allmählich erwürgt. Der Host war gegen einen anderen Baum gefallen und die Feige hatte sich zu einem riesigen „Vorhang“ entwickelt und alles eingenommen.

Das Erklärungsschild stand genau daneben, mit Zeichnung! Man konnte alles gut nachvollziehen. Als wir gerade angekommen waren, kam noch eine Kleinbusgruppe mit jungen Leuten. Es ist also einer der Anlaufpunkte in dieser Gegend.
Wir sind hier kurz hinter Malanda auf einem sehr großen, weitläufigen Campingplatz gelandet, der uns ausgesprochen gut gefällt: der Maland Falls Caravan Park.
Er ist eher einfach, hat aber einen direkten Zugang zum Malanda Waterfall, in dem es Schnabeltiere (Platypus) geben soll. Außerdem solle es nur 9 km weiter Baumkängurus bei einer Abzweigung zu einer Tee-Plantage geben, erzählte uns der Vermieter.
Der Platz kostet nur 25 $!
Als wir ankamen, fütterte kurze Zeit später der Pächter junge Ziegen mit der Flasche, mitten auf der (leeren) Wiese für die Zelte. Kein Wunder, dass der Platz viele Familien aus der Umgebung anzieht.
Wir machten dann noch einmal an diesem Tag zwei kürzere Regenwaldspaziergänge, dicht am Creek.

Leider sahen wir kein Schnabeltier, die hier wohl recht verbreitet sind!

Nach dem Abendbrot, so gegen 18.30 Uhr wurde es kühl und inzwischen haben wir noch knapp 17 °C. In der Abenddämmerung und morgen ganz früh soll man die Schnabeltiere am Wasserfall beobachten können. Heute Abend waren wir noch mal da, aber da war es wohl schon zu dunkel.

Am liebsten würden wir hier noch eine Nacht bleiben – welche Ruhe!

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